Kampf bis zur Selbstzerstörung

Die Idee eines totalen Kriegs im Oktober 1918

Vor dem Waffenstillstand 1918, der für Deutschland den ersten Weltkrieg politisch beendete, wurden Vorbereitungen für einen Endkampf getroffen, eine Fortsetzung des Kriegs bis zum Letzten. Die Vorschläge dafür kamen von Zivilisten, ganz entgegengesetzt zu der späteren Dolchstoßlegende. Sie kamen nicht vom Militär.

Prof. Dr. Michael E. Geyer, Historiker an der Universität von Chicago, berichtet über diese überraschenden Forschungsergebnisse.

Literaturempfehlung

zeitalter-gewaltZeitalter der Gewalt: Zur Geopolitik und Psychopolitik des Ersten Weltkriegs
Herausgegeben von Michael Geyer, Helmut Lethen und Lutz Musner
Im Ersten Weltkrieg suchten die westlichen Demokratien ihre liberalen Errungenschaften gegen die Mittelmächte zu verteidigen. Der Krieg wurde jedoch zur elementaren Zäsur für das 20. Jahrhundert und wies voraus auf spätere totalitäre Gewaltexzesse. Die Autorinnen und Autoren beleuchten die vielfältigen Verwerfungen im Zeitraum von 1900 bis 1930: die politisch-räumliche und ethnische Neuordnung Europas, die daraus resultierenden gesellschaftlichen Umwälzungen auch über Europas Grenzen hinaus und die Neumodellierung von Identitäten. Denn die Schlachtfelder des „Großen Krieges“ gerieten zu Geburtsstätten „neuer Menschen“ – von Pazifisten wie emanzipierten Frauen, Bolschewisten wie Faschisten. Man erwartete nichts weniger als eine radikal umgestaltete Gesellschaft und einen historischen Zeitenbruch.
Erscheinungsdatum: 10. April 1914
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