Bis zum Ende in Stalingrad

Er brachte seine schwere Kanonenbatterie bis ans Wolga-Ufer: der heutige Jurist Dr. Wigand Wüster, damals 22-jähriger Batteriechef. Kurz bevor die 6. Armee in Stalingrad von den Russen eingeschlossen wurde, ging er in Urlaub. Er ließ sich dann zu seiner Truppe einfliegen. So kämpfte er bis zum letzten Tage im Jahr 1943, dem bitteren Ende der 6. Armee. Danach ging er in die langjährige Gefangenschaft in Russland. Seine Erlebnisse hat er in einem Buch niedergelegt. Mit selbstgemalten Bildern.
AMOK

Die Amokschützen bevorzugen öffentliche Plätze, "befriedetes Gelände" wie Kaufhäuser, Universitätsgelände, Schulen und Kirchen. Wie Tötungsmaschinen töten sie unterschiedslos, was sich bewegt. Sie verhalten sich wie "Menschenfeinde", sie bekriegen eine statistisch abgesicherte Welt, sagt Prof. Dr. Vogl, als dasjenige, was aus jeder Versicherungsrechnung herausfällt. Sie signalisieren DAS ENDE DER EINFÜHLUNG.
Der Prozess des Sokrates

In Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern widmete Ferdinand von Schirach in Berlin dem Tod des griechischen Philosophen Sokrates einen starken musikalisch-poetischen Abend.
In der Nacht nach dem Todesurteil sitzt der Philosoph im Kreise seiner Getreuen. Er opfert dem Arzt-Gott Asklepios einen Hahn und trinkt den Giftbecher bis zur Neige. Die Kunst hat diesen Augenblick viele Mal festgehalten. Eine stoische Haltung: Lieber stirbt er, als falsch zu leben. Die Haltung ist mit der Grundfrage nach dem Sinn des Lebens verknüpft und eine moderne Basis für den dichterischen Blick.
Trump klopft an das Tor der Welt

Die drei Fragen nach Post-Truth? Post-Fact? Post-West? (Ist der Westen am Ende, die Nato vor der Auflösung?) standen im Mittelpunkt der Münchner Sicherheitskonferenz 2017. Der Schatten des neuen U.S.-Präsidenten lag über der Versammlung, zu der mehr als 100 Regierungschefs, Militärs und Wirtschaftsführer sich versammelt hatten.
Der Leiter des Investigationsverbunds WDR, NDR und SZ, Georg Mascolo, das Mitglied der Chefredaktion der ZEIT, Holger Stark (er erlebte die vier letzten Jahre in den U.S.A.) und der Strategiespezialist Bruno Lezzi von der NZZ berichten.
"Ich kann nicht streiken, wenn mein Arbeitsplatz zu Hause ist"

Durch Globalisierung und Digitalisierung hat sich in Europa die klassische Struktur der Betriebsarbeit nachhaltig verändert. Prof. Dr. Kocka, der als Historiker zu der Bielefelder Schule gehört, welche an die legendäre französische Schule der Annalen anknüpft, stellt diesen Wandel in einen Zusammenhang, bei dem man erkennt, dass in unserer Welt neben der digitalen Neuerung alle früheren Formen der Arbeit (bis hin zur Sklaverei) nebeneinander koexistieren. Vor allem auf der subjektiven Seite der Menschen bleiben wesentliche Merkmale der Arbeit "unbezahlt" und "klassisch". Stark verändert haben sich Ort und Zeit, in der die Arbeit stattfindet.