Neu auf dctp.tv: ALPHABETE DER ARBEIT


Mensch 4.0
Die Digitalisierung verändert die Gesellschaft, die Ökonomie und darin sowohl die Produktion wie den Konsum. Man nennt das die Vierte Industrielle Revolution. Von der Dampfmaschine und der Ersten Industriellen Revolution her gesehen, gewiss ein Umbruch.
Wie unterscheidet sich die Arbeit 4.0 von der Arbeit 1.0, 2.0, 3.0?
1. Stammesgesellschaften („Prinzip Mündlichkeit“)
2. Antike Welt („Schriftlichkeit“)
3. Zeitalter der Renaissance („Gutenberg“)
4. Digitales Zeitalter („Gegenwart“)
Mit Prof. Dr. Dirk Baecker, Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Hannelore Hoger, Helge Schneider.
► ALPHABETE DER ARBEIT
 


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► Arbeitstag versus Lebenstag

Die sog. „Zweite Internationale“, der Zusammenschluss der sozialistischen Parteien, fand genau 100 Jahre nach Ausbruch der Französischen Revolution am 14.07.1889 in Paris statt. Schwerpunkte waren der 8-Stunden-Tag und die Einführung des 1. Mai als „Tag der Arbeit“, beginnend ab 01.05.1890.
Dieser symbolische Tag war hart umkämpft. Neben den christlichen Feiertagen aus dem Mittelalter, gab es als „modernen Feiertag“ den Sedan-Tag; einen zusätzlichen Feiertag zum 1. Mai gab es dagegen nicht. Der 1. Mai entwickelte sich als Kampftag und als demonstrative Gewohnheit der Arbeiterbewegung. Arbeiter, die an diesem Tag der Fabrik fernblieben, riskierten bzw. erduldeten die Entlassung. Erstmals zum Feiertag erklärt wurde der 1. Mai am 15. April 1919 unter dem Schock der Niederlage im ersten Weltkrieg. Die Gesetzgebung der deutschen Länder griff das nicht auf. Bis 1933 ist der 1. Mai kein gesetzlicher Feiertag. 1929 ist dieser Tag durch Straßenschlachten in Berlin gekennzeichnet, die 29 Todesopfer und 100 Schwerverletzte fordern, der sog. „Blutsonntag“.
„Der Tag Arbeit“ ist von dem Kampf um den 8-Stunden-Tag nicht zu lösen. 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Ausruhen und 8 Stunden für die Bildung oder den Kampf: das ist einer der sog. „Lebenstag“.
Der Soziologe und Buchautor Oskar Negt skizziert in unserer Sendung wesentliche Stationen der Arbeiterbewegung. Alle diese Stationen sind in spezifischer Weise mit dem „Tag der Arbeit“ verknüpft.


► Im Rausch der Arbeit

Ein Stahl- und Walzwerk der klassischen Industrie sieht aus wie eine riesige alchimistische Werkstatt. Das Projekt der Industrialisierung ging weit über das hinaus, was auf Märkten abgesetzt werden konnte. Mächtige Baudenkmäler aus Stahl, darunter der Eiffelturm, erinnern an die Zeit, in der es noch Arbeit im Überfluss gab.
Im Vorgriff auf den 1. Mai 97 zeigen wir ein Bilder- und Musikmagazin mit Motiven aus der Ersten Industriellen Revolution und aus der Wirklichkeit des Ruhrgebiets mit Hard-Core-Tekkno aus Spanien von ES SPLENDOR GEOMETRICO, „Als es Arbeit noch im Überfluss gab…“


► Die Haymarket-Märtyrer

Nach Chicago waren aus allen Regionen Europas die Arbeitskräfte zugeströmt. Im Mai 1886: Kampf um den 8-Stunden-Tag.
Auf einem, heute durch den Highway zubetonierten, öffentlichen Platz, dem Haymarket, findet eine Massendemonstration statt. Gegen Ende der Veranstaltung wirft ein Agent-Provocateur (Polizeispitzel) eine Dynamitbombe. Die Polizei hat Verluste. In einem Mordprozess werden Anarchisten und Sozialisten, die die Streikbewegung für den 8-Stunden-Tag organisiert haben, aber an dem Massaker unschuldig sind, zum Tode verurteilt: Die Haymarket-Märtyrer.
Aus diesem Ereignis und dem Tod dieser Märtyrer entsteht in Europa der „Feiertag der Arbeit“: 1. Mai. Es berichtet Nick de Genova aus Chicago.


► Würfelglück und Volkswirtschaft

Mit seiner Schrift „Wealth of Nations“ (Wohlstand der Nationen) begründete Adam Smith vor 220 Jahren die moderne Volkswirtshaft: EINE VIELFALT KONKURRIERENDER EGOISTEN ERARBEITEN, OHNE ES ZU WOLLEN, DAS GEMEINWOHL. Adam Smith spricht von der „unsichtbaren Hand“ (die den freien Markt regelt). Unser Jahrhundert der Arbeit, der Zusammenbrüche und der Reparaturen liest sich wie eine Beispielsammlung zu den Theorien von Adam Smith.
Mit Tekkno-Musik: Trax from the DARK SIDE, SYSTEM 7, SOVIET FRANCE, sowie einer Melodie von Barnabas Geczy.


► Vom Fliesenleger zum Minister

Walter Riester, geboren am 27.09.1943, ursprünglich Fliesenleger und Mosaik-Spezialist, später Studium an der Industrie Gewerkschaft Metall. Zuletzt war er deren zweiter Vorsitzender. Jetzt ist er Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung geworden. Sein Ministerium muss auf eine Arbeitswelt reagieren, die sich rasant verändert. Nur wenige Menschen können damit rechnen, dass sie in einem Beruf, den sie erlernt haben, lebenslang arbeiten. Ist auf der Grundlage solcher Veränderungen eine verbessernde Verbindung von Leben und Arbeit (Lebenszeit) möglich? Wird es gelingen, der Arbeit einen neuen Grundriss zu geben, der ins 21. Jahrhundert passt? Von der Antwort hängen Erfolg oder Misserfolg der neuen Bundesregierung ab.