Neu im Catch-up Service: Apokalypse des Abraham


Joseph Vogl: Franz Kafka, Friedrich Nietzsche und der rätselhafte Stammvater Israels
Die Apokalypse des Abraham ist eine einzigartige, apokryphe (nicht in den offiziellen Heiligen Schriften enthaltene) Quelle in aramäischer Sprache. Sie ist heute nur erhalten in kirchenslawischen Abschriften. Sie zeigt den Stammvater Abraham als Initiator der „Aufklärung“. Täglich fährt er die Götzen seines Vaters zu einem Teich, um ihnen „den Mund auszuwaschen“. Die Götzen fallen ihm von Fahrzeug und zerbrechen. Wie ein Experimentator beobachtet der Stammvater die Szene. Wie sollen Götter, die sich nicht selbst reparieren können, uns das Heil bringen? So gelangt Abraham in dieser APOKALYPSE in mehreren Schritten zur Vorstellung vom „unsichtbaren Gott“.
Der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Joseph Vogl, bekannt durch sein Buch DAS GESPENST DES KAPITALS, kommentiert dieses eindrucksvolle theologische Dokument, von dem man sich wünschen würde, dass Luther es gelesen hätte.
► Apokalypse des Abraham (10 vor 11, Sendung vom 04.06.2018)


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► Extra-Post der Hölle

Was ist ein Schurke? Öffentlich sichtbar wird er auf dem Theater. Im wirklichen Leben verbirgt er sich gern. Bis die Taten ihn verraten! Man spricht heute auch von SCHURKENSTAATEN. Den schurkischen Mohren in seinem Drama „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua“ nennt Friedrich Schiller eine EXTRA-POST DER HÖLLE.
Prof. Dr. Joseph Vogl, Humboldt-Universität zu Berlin, berichtet.


► Monotheismus und Sprache der Gewalt

Als es viele heidnische Götter gab, verhielten sich die Religionen der Völker zueinander kommunikativ. Die meisten Götter waren Verwandte. Der Bruch entstand, mit der Erfindung der Idee des EINZIGEN GOTTES. Das war die Geburtsstunde der Unterscheidung von „Wahr“ und „Unwahr“. Aus Ägypten wanderte die Idee des einzigen Gottes in den Nahen Osten und später in andere Teile der Welt. Mit der rigiden Unterscheidung zwischen Wahr und Unwahr entfaltete die Sprache Gottes einen Motor der Gewalt. Der führende Ägyptologe Prof. Dr. Jan Assmann über den Monotheismus und die Sprache der Gewalt.


► Kann das Kapital „Ich“ sagen?

Im Jahr 1929 plante der russische Regisseur Sergej Eisenstein („Panzerkreuzer Potemkim“, „Oktober“), DAS KAPITAL von Karl Marx zu verfilmen. Um was wäre es in dem Mammutfilm gegangen? Wovon handelt und welche Bilder enthält DAS KAPITAL? Was interessierte die Studenten von 1968 an diesen Texten? Dietmar Dath, renommierter Romanautor im Suhrkamp-Verlag, über die Frage, die dem KAPIAL von Marx zu Grunde liegt: Wenn das Geld denken könnte, wie würde es sich erklären?


► Japans Götterwelt

Die Welt Japans wurde von einem Ur-Götterpaar geschaffen: Izanagi und Izamani. Die Göttin Izamani stirbt bei der Geburt eines Feuergottes. Ihr göttlicher Gefährte will sie aus der Unterwelt zurückholen. Das misslingt, weil er sich nach ihr umsieht. Von diesen Göttern stammen die japanischen Kaiser in direkter Linie ab. Der japanische Dozent und Lektor Takeshi Yamamori über die ältesten Mythen seines Landes.