Neu auf dctp.tv: SPARTAKUS


Prof. Dr. Kai Brodersen über die unaufhaltsame Geschichte eines Freiheitskämpfers
Der einzige Sklavenaufstand in der Antike, der Rom das Fürchten lehrte und beinah Erfolg gehabt hätte, wurde von einem Gladiator angeführt, der Spartakus hieß. Nach ihm nannte sich in den Jahren nach 1916 die revolutionäre Spartakus-Gruppe um Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Der legendäre Held wurde 2000 Jahre später als revolutionärer und (in Bulgarien) als nationaler Vorkämpfer gedeutet und wurde aktuell zum Symbol der gay society. Das moderne Bild von Spartakus ist von Stanley Kubricks Film SPARTACUS mit Kirk Douglass in der Hauptrolle überprägt.
Der Althistoriker Prof. Dr. Kai Brodersen, Universität Erfurt, berichtet.
► Spartakus (News & Stories vom 17.07.2011)


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► Die Gladiatoren
gladiatorenMorgens: Tierkämpfe, mittags: Hinrichtungen, nachmittags: die Gladiatoren. Das ist der Tag in einer römischen Arena. Der Höhepunkt sind die Kämpfe der Gladiatoren.
Das Besondere der Gladatorenkämpfe liegt nicht im Kampf, sondern darin, dass Publikum und Kaiser öffentlich und gemeinsam darüber entscheiden, ob der Besiegte Tod oder Leben verdient hat. Rituell wird so der Begriff der „römischen Tapferkeit“ vorgeführt. Dies ist nicht bloß Sensation und Unterhaltung, sondern ein politisches Forum, auf dem es um das Verhältnis von Volk und Kaiser geht. Gladiatorenkämpfe werden auch von Frauen ausgetragen. Eine der frühesten Traditionen ist der Kampf eines blinden Mannes gegen einen großen Hund. Prof. Dr. Christian Mann, Althistoriker, berichtet.


► Die Weltgeschichte der Sklaverei
weltgeschichte-sklavereiIn der Geschichte der Menschheit war Sklaverei lange Zeit der Normalzustand. Aristoteles hielt sie für gerechtfertigt. Nur eine Minderheit bekämpfte sie in der aufkommenden christlichen Kirche. Später war der Sklavenexport von Afrika in den Nahen Osten und nach Asien zeitweise umfangreicher als der nach Amerika.
Prof. Dr. Egon Flaig, Althistoriker an der Universität Greifswald und Autor des Buches WELTGESCHICHTE DER SKLAVEREI, berichtet.


► Spartakus im Ameisenstaat
spartakus-ameiseEs gibt eine Ameisenart, die fremde Ameisennester überfällt und die soeben aus dem Ei geschlüpften Puppen in das eigene Nest überführt. Dort wachsen sie als Sklavinnen auf und besorgen sämtliche Arbeiten. Sie versorgen vor allem die Brut des Sklavenhalterstaates. In der Evolution aber existieren immer Kräfte und Gegenkräfte. So wurde beobachtet, dass die Arbeiterameisen, die von ihrer Versklavung in frühster Jugend nichts wissen können, dadurch den Aufstand proben, dass sie die ihnen anvertraute Brut des Räuberstamms angreifen und vernichten. So hat das Wachstum der Raubameisen eine Grenze.
Prof. Dr. Susanne Foitzik, Evolutionsbiologin an Universität Mainz, berichtet.


► Friedrich Nietzsche und das Hollywood-Kino
nietzsche-hollywoodIn seiner berühmten Schrift „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“ warnte Friedrich Nietzsche vor dem Sog des Totengerichts. Die Geschichte, sagte er, müsse den Lebenden dienen.
Die Autorin und Nietzsche-Forscherin Prof. Dr. Elisabeth Bronfen von der Universität Zürich bringt die Thesen Nietzsches in Zusammenhang mit den Praktiken des Hollywood-Films.
An dem Spielfilm „The Gladiatior“ zeigt sie, wie erfolgreich Hollywood Nietzsches Philosophie umsetzt.