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Johannes Willms über Napoleons letzte Schlacht

Am 18. Juni 1814 schlug Kaiser Napoleon bei Waterloo seine letzte Schlacht – vor 200 Jahren. Sie ist sprichwörtlich geworden, wenn es nämlich für die Niederlage eines großen Mannes heißt: „Er hat sein Waterloo erlebt“.
Berühmt ist die Rückkehr Napoleons von der Insel Elba, auf die er verbannt war, zu seiner 100-Tage-Herrschaft in Frankreich. Mann nennt diese Zeit seines letzten Erfolges „den Adlerflug“. Noch in der Schlacht von Ligny am 16. Juni schlägt Napoleon die Preußen in die Flucht. Die Schlacht von Waterloo selbst besteht aus 5 Akten. Jeder davon hätte historisch auch einen anderen Ausgang nehmen können. Historiker haben immer wieder die Frage gestellt: hätte Napoleon sich mit seinem „liberalen Empire der 100 Tage“ durchgesetzt, wäre dann damals schon ein Vereinigtes Europa zustande gekommen? Hätten wir dann heute einen Napoleon VIII? Und nie einen Kaiser Wilhelm oder einen Hitler gehabt?
In seinem neuen Buch „Waterloo“ beschreibt Johannes Willms den Verlauf der Kämpfe, vor allem aber auch die Menschen, die Zufälle, die Schicksale und Emotionen, die mit dem Geschehen verbunden waren.
► Waterloo (News & Stories, Sendung vom 10.06.2015)


Literaturempfehlung

Waterloo: Napoleons letzte Schlacht
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Waterloo – keine andere Schlacht der Weltgeschichte ist so sprichwörtlich geworden wie jenes Debakel in einem Dorf südlich von Brüssel, das Napoleons Schicksal endgültig besiegelte. Zum 200. Jahrestag erzählt Johannes Willms noch einmal die Vorgeschichte und den dramatischen Verlauf der Schlacht. Lebendig und dicht geschrieben, ist sein Buch nicht nur für Liebhaber der Militärgeschichte eine mitreißende Lektüre. Lange Zeit schien Napoleon unbesiegbar zu sein. Doch im Juni 1815 kämpft der Kaiser um sein politisches Überleben. Von Elba zurückgekehrt, hat er sich in den berühmten „100 Tagen“ zwar erneut in Windeseile in Frankreich an die Macht gebracht, doch noch muss er die gegnerische Koalition zerschlagen und ihren Truppen eine empfindliche Niederlage beibringen. Im Lager seiner Feinde warten auch der britische Herzog von Wellington und der preußische Marschall Blücher auf ihre historische Stunde. Im Morgengrauen des 18. Juni ist es soweit. Napoleons letzte Schlacht beginnt.
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► Napoleon Bonaparte
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Alles was er wollte, wollte er mit 100 %iger Gewissheit, sagt man von Napoleon. Er hatte einen Blick von „rasender Kraft, aber eiskalt“. „Er trug das Böse in sich, wie eine Mutter ihr Kind“. „Das letzte große europäischen Phänomen“.
Hegel nennt ihn „den Weltgeist zu Pferde“ und „den Mann der 193 Widersprüche“. S. Freud behauptet, Napoleon habe psychisch den Ödipus-Komplex verfehlt und werde dafür vom Josephs-Komplex beherrscht. Wie der biblische Joseph, der in Wettbewerb mit seinen Brüdern stand, beherrschte Napoleon Ägypten. Er hatte die Absicht bis Indien vorzudringen. Erstmals an seine Grenzen gelangte der Kaiser 1807 in der Winterschlacht bei Preussisch-Eylau in Ostpreussen. Imposant ist Napoleon besonders im Unglück, z.B. bei dem Rückzug seiner Armee über die Beresina. Ihn begleitet auf allen Feldzügen sein Chefarzt der Garde, Baron Larrey, der seine Erlebnisse in berühmt gewordenen Memoiren niederschrieb.