Neu im Catch-up Service: Sie nannte ihn "Seeräuber"


Der Liebesbegriff bei Martin Heidegger und Hannah Arendt
Im einem Herbst der Zwanziger Jahre begann die „verrückte Liebe“ zwischen der jungen Studentin Hannah Arendt und dem Philosophen Heidegger in Marburg, der damals sein zentrales Werk „Sein und Zeit“ vorbereitete. Weil Hannah im Dritten Reich zur Emigration gezwungen war und Heidegger sich zeitweise als Nationalsozialist bemühte, war das Paar für viele Jahre getrennt. Sowohl das Werk von Heidegger wie das von Hannah Arendt enthält Spuren eines lebenslangen Dialogs über den Liebesbegriff. „Volo ut sis“ – „Ich will, dass du so bist, wie du bist“ trifft den Kern dessen, was für beide die Liebe ausmacht.
Briefe Heideggers an Hannah Arendt sind erhalten. Die Briefe von Hannah Arendt an Heidegger wurden sämtlich vernichtet. Dass Hannah Arendt ihren geliebten Philosophen „Seeräuber“ nannte, ist das Zeugnis Dritter.
Dr. Tatjana Noemi Tömmel hat in ihrem Buch „Wille und Passion“ den Liebesbegriff bei Heidegger und Hannah Arendt herauspräpariert und so einen spannenden „Nebeneingang zum philosophischen Werk beider“ erkundet.
► Sie nannte ihn „Seeräuber“ (News & Stories, Sendung vom 27.05.2015)


Literaturempfehlung

Wille und Passion: Der Liebesbegriff bei Heidegger und Arendt
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Mit einer Auseinandersetzung über die Liebe beginnt Hannah Arendts lebenslanger, inniger Streit mit Martin Heidegger. Doch Werke können sich gegen die Wucht des Lebens manchmal nur schwer behaupten. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Liebesbeziehung beider in aller Munde, ihre philosophischen Überlegungen zum Liebesbegriff aber nahezu unbekannt sind? Sind sie überhaupt von Bedeutung? Tatjana Noemi Tömmel erkundet in ihrem luziden Buch diese »Terra incognita«. Aus einer Vielzahl von Fragmenten rekonstruiert sie die systematische Funktion, die der Liebesbegriff im Werk beider Autoren hat, und zeichnet dabei auch den stillen Dialog nach, den Arendt mit Heidegger über die Liebe führte.
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► Alchemistenküche der Neuerungen
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Es geht um den Protagonisten des Blitzkriegs, den General Heinz Guderian, der in der Marneschlacht 1914 eine Funkerabteilung führte; um den Philosophen Martin Heidegger, im Weltkrieg Angehöriger einer militärischen Wetterwarte, und den Sturmbataillon- und Freikorps-Führer Felix Steiner, der 1945 Berlin retten sollte.
 
 
 
 


► Albert Leo Schlageter und das merkwürdige Jahr 1923
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Das Jahr 1923 ist das Jahr der Hochinflation. Ein Brot kostet eine Billion Mark. Es ist das Jahr der Ruhrgebietsbesetzer. Einer der Widerstandskämpfer, der Offizier Albert Leo Schlageter, wird erschossen.
Über den Nachhall dieses Todes hat Heidegger in seiner Rektoratsrede 1933 starke Worte gesucht und gefunden. Mit dem Sozialphilosophen Oskar Negt.
 
 


► Salto mortale der Philosophie
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Ein Beispiel für „Philosophie im Zirkus“: Salto Mortale! Wir sehen Helge Schneider beschäftigt mit Grundfragen des Denkens.
Warum, fragt z.B. Martin Heidegger, gibt es überhaupt das Seiende und nicht vielmehr das Nichts? Der Schriftsteller Karl May ergänzt das mit dem Satz: „Du Null, du Nichts, du Loch in der Natur.“ Der Dichter Heinrich Böll setzt die philosophische Frage mit dem Satz fort: „Der Feierabend des Nicht-Künstlers ist die Arbeitszeit des Clowns.“
Helge Schneider, Akrobat im Clownsgewand, erwidert: „Nichts, das ist mir schon zu viel.“
Zirkus muss Zirkus bleiben! Mit Musik. Mit Helge Schneider.