Zum Deutsch-Französischen Tag: Marianne und Germania


Am 22. Januar 2015 wird wie jedes Jahr zum Jahrestag des Élysée-Vertrags der Deutsch-Französische Tag begangen, dessen Ziel es ist, Menschen beider Länder mit der Kultur des Nachbarn bekannt zu machen.
Mehr als 500 Jahre lang waren Frankreich und Deutschland Rivalen, die erbarmungslose Krieg führten. Heute begegnen sie sich „in freundlicher Gleichgültigkeit“ wie ein streiterfahrenes Ehepaar. Filmabend und Event in Zusammenarbeit mit Centre Pompidou und Goethe-Institut Paris. Ergänzt durch eine Trauerminute für die ermordeten Karikaturisten von Charlie Hebdo und eine Collage verschiedener deutsch-französischer Filme von Alexander und Sophie Kluge.
12 Filme, ein Zusammenhang.


► Zinnsoldaten Napoleons
zinnsoldatenKurzfilm, Jörg Immendorff gewidmet.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


► Theorie der Nachbarschaft
theorie-nachbarschaftWas sind die Gründe dafür, dass die jahrhundertelange „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich sich in eine „gegenseitige wohlwollende Nichtbeachtung“ verwandelte? Das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich bildet in Europa eine „gemeinsame nicht-überhebliche Stärke“.
 
 
 


► Der Cousin von Asterix
cousin-asterixGeboren im Jahr 1180 in Paris. Viele Jahrhunderte überwinterte er. Er braucht viel Schlaf. Unsere Gegenwart erschreckt ihn nicht. Oft war er als Henker und Sterbehelfer aktiv: Roland von Stendhal, ein Ritter ohne Furcht und Tadel. Ein Cousin von Asterix. Helge Schneider als Roland von Stendhal.
 
 
 


► Die deutsche Panzerfeste bei Mutzig
panzerfesteDie riesenhafte Verteidigungsanlage konnte pro Minute 6,5 Tonnen Granaten verschießen. Sie hatte eine Besatzung von 8 000 Mann und war im Versorgungssystem autonom. Die Bauweise wurde später in der französischen Maginot-Linie fortgesetzt.
Musik: GESANG DER FISCHE von Franz Schubert: „Die Erde ist gewaltig schön, doch sicher ist sie nicht“.
 
 


► Umbau von Paris
umbau-parisIn der Zeit Napoleons III. ließ der Stadtpräfekt von Paris, Baron Haussmann, die mittelalterliche Stadt einreißen und baute das Paris der Avenuen und Plätze: die größte Gründungsblase der Welt. Die letzten Hypotheken wurden 1982 abgezahlt. Mit Hans Magnus Enzensberger
 
 
 
 


► Szene aus der komischen Oper L´ÉTOILE (1877)
letoileDie in Frankreich berühmte komische Oper von Emmanuel Chabrier ist in Deutschland unbekannt. Für die Surrealisten der 30er Jahre war sie eine Ikone. In der Szene bereiten sich ein Diktator und sein Astrologe auf den Weltuntergang vor.
 
 
 
 


► Trauermusik für Charlie Hebdo (2015)
trauermusik-charlieTout est pardonné
Mit Gustav und Band
 
 
 
 
 
 
 
 
 


► Grand Guignol, das Bühnenböse
buehnenboeseDer Höhepunkt des Boulevardtheaters in Paris war das Grand Guignol, „Das Theater des Schreckens“. Hier lernte Hitchcock seine Tricks. Die deutsche Besatzungsmacht wusste 1940 nicht, ob sie das grausige Theater durch Zensur verbieten oder fördern sollte. Mit Peter Berling in drei Rollen
 
 
 


► Blinde Liebe
godardJean-Luc Godard begleitet seinen neuesten Film ELOGE DE L’AMOUR (ODE AN DIE LIEBE), mit dem er auf den Filmfestspielen in Cannes für Aufsehen sorgte. In einem ruhigen Gespräch mit Alexander Kluge entwickelt er die These, dass eigentlich nur Kinder und Alte wirkliche Menschen seien, die dazwischen liegenden Erwachsenen seien ein Übergang. Meine Mutter hat nur Stummfilme gesehen, sagt Godard.
 


► Der Hartbrettbohrer
der-hartbrettbohrerVon Max Weber gibt es die Definition der Politik als „das Bohren harter Bretter“. Wie schwer das ist, sieht man, wenn sich Helge Schneider auf der Gipfelkonferenz in Brüssel als HARTBRETTBOHRER bewegt.
 
 
 
 


► Die größte Schlacht der Weltgeschichte
voelkerschlachtBei Leipzig will Napoleon zwischen dem 16. und 18. Oktober 1813 wie ein Löwe die Streitkräfte seiner vielen Gegner, die ihn bereits umringen, einzeln überfallen und so in einer Endschlacht die Entscheidung erzwingen. Das misslingt völlig. Die erbitterten Kämpfe, die die Befreiungskriege entscheiden, werden später, weil so viele verschiedene Armeen daran teilnahmen, die „Völkerschlacht“ genannt. Ein großes Denkmal, das Völkerschlachtdenkmal, erinnert an die Toten und die Bedeutung der Schlacht.


► Zur Deutsch-Französischen Freundschaftswoche
marianne-germania2Collage: Sechs Filme von Alexander und Sophie Kluge
 
 
 
 
 
 
 
 
 


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Die Cinémathèque Française widmet in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Paris dem Cineasten, Schriftsteller und Essayisten Alexander Kluge eine große Retrospektive. Alle seine Spielfilme der Jahre 1960 bis 1986 werden gezeigt, ebenso wie seine jüngsten, zum Teil noch unveröffentlichten Arbeiten.
„(…) Das Werk des Filmemachers und Intellektuellen Kluge thematisiert die Lebensbedingungen in der Nachkriegszeit, der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders, in den vom linksextremen Terrorismus geprägten 70er Jahren und im jetzigen Zeitalter des weltweit verbreiteten Kapitalismus.“ (Pierre Gras)
Veranstaltungsort: La Cinémathèque française (http://www.cinematheque.fr/)
Veranstaltungsreihe: Alexander Kluge: Retrospektive – Prospektive (http://paris2013.dctp.tv/)
Datum: 24.04.2013 – 03.06.2013
Name des Programms: Rétrospective – Prospective. Odyssée Cinéma
Höhepunkte: Abschied von Gestern, Nachrichten aus der ideologischen, Deutschland im Herbst
Anwesenheit von Kluge: 24.04.2013 – 28.04.2013.


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In der Nachrichtenwerkstatt arbeiten wir mit allen Partnern an der Aufhebung der Trennung zwischen Tatsachen, Musik, Vernunft und Emotion – – Modellwerkstatt für Nachrichten.


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1949 trat das Grundgesetz in Kraft und die Bundesrepublik wurde begründet. Wer in jenem Jahr geboren wurde, ist heute 65 Jahre alt. Ein wirklich bewegtes Bild, sagt Stefan Aust, erhält man von dieser gewaltigen Zeitmasse erst dann, wenn man auf einzelne Minuten blickt. Davon gibt es in 62 Jahren etwa 21 900. In jeder davon kann man sterben oder Glück haben. Um einige dieser Momentaufnahmen geht es im „Deutschland-Komplex“. Das Programm wurde bisher nur auf den Internationalen Filmfestspielen in Hof und in Paris im Centre Pompidou aufgeführt.