Heute Abend im TV: Fürst Metternich (31.08.2014, 0:30 Uhr bei News & Stories auf SAT1)

Wolfram Siemann über den einzigartigen Artisten des politischen Gleichgewichts
Für fast die Hälfte des 19. Jahrhunderts prägte Fürst Metternich, der Kanzler Österreich-Ungarns, das europäische Konzert. Er führte maßgeblich die Koalition an, die Napoleon stürzte. Auf dem Wiener Kongress etablierte er eine (autoritäre) Friedensordnung. Diese Tradition der Realpolitik kam erst zum Einsturz als die Nationalbewegungen, die von Rationalität und überlieferter Rechtsordnung wenig hielten, erstarkten und Revolutionen auslösten. Der Politiker Klemens Wenzel von Metternich war biografisch geprägt vom 18. Jahrhundert (geboren 1773 in Koblenz), gehört aber zu den großen Gestalten des 19. Jahrhunderts. Seine politischen Fähigkeiten werden unterschätzt (mit Ausnahme von Henry Kissinger).
Der Historiker Wolfram Siemann, Biograf Metternichs, berichtet.
 
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► Heinrich von Kleist – Ein Gewitter-Leben
kleist-gewitterlebenDie Jahre von 1789 bis 1815 haben die Substanz eines ganzen Jahrhunderts: Sie sind VERDICHTETE ZEIT. Wie kein Anderer hat Heinrich von Kleist, dessen Tod sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt, die GEWALT und die POETISCHE POTENZ seiner Zeit in sein Werk eingebaut.
Jens Bisky, Redakteur im Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, hat dem genialen Dramatiker eine Biographie gewidmet.
 


► Goethe und Napoleon
napoleon-goetheWährend des Kongresses von Erfurt im Jahre 1808 befand sich Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht. Fast hätte zu diesem Zeitpunkt ein Gleichgewicht in Europa entstehen können. In dieser besonderen politischen Situation traf der Kaiser den berühmten deutschen Dichter und Geheimrat GOETHE.
Dr. Gustav Seibt, Historiker und Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, über Napoleon, Goethe und den besonderen historischen Moment, in dem sie einander begegneten: Der Mann des Gleichgewichts (homo compemsator) und der geniale Macher (homo faber).
 


► Tausche Waffenstillstand gegen Kunst
waffenstillstandIn den Jahren nach der Französischen Revolution, während der Feldzüge Napoleons und der dynamischen Industrialisierung in England beschleunigt sich die Zeitgeschichte. Parallel dazu sieht man, so schildert es Dr. Lothar Müller, wie sich die Kunstwerke in Europa beschleunigt in Bewegung setzen: Sie verändern ihre Orte. Von Athen gelangen die Statuen und Marmorreliefs nach London, von Rom gelangen die Kunstschätze der Renaissance und der Antike nach Paris. Als Beutekunst wird auch die Quadriga des Brandenburger Tors in die französische Hauptstadt verfrachtet. Bei jedem Waffenstillstand wird eine Kunstlieferung ausbedungen.
Dr. Lothar Müller, Autor und Redakteur im Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, hat im Rahmen des Wissenschaftskollegs zu Berlin diese Wanderungsbewegung untersucht. Er berichtet.
 


Der Botschafter seines Präsidenten
botschafterSeine Schlagader zerriss und er starb in einer Dezembernacht in New York. Er war einer der Chefdiplomaten der USA und wird schwer zu ersetzen sein. Unter Präsident Clinton verhandelte er den Frieden auf dem Balkan. Während der Regierungszeit von Präsident George W. Bush widmete er sich Stiftungen. Er kämpfte weltweit gegen Aids. Zuletzt war er Sonderbotschafter von Präsident Obama und seiner Außenministerin Hillary Clinton in dem gefährlichsten Dreieck der Welt: Pakistan-Kaschmir-Afghanistan.
Ein Portrait und ein Rückblick. Musik: Helikopter-Quartett von Karlheinz Stockhausen.