Neuestes vom Urknall und Gravitationswellen

Die Raumzeit raschelt…

Seit ewigen Zeiten schon jagen die Astronomen nach den aus Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie resultierenden Gravitationswellen. Am 17. März 2014 verkündeten US-amerikanische Wissenschaftler des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics, dass auf der Amundsen-Scott-Südpolstation erstmals Signale gemessen worden seien, die auf den Einfluss von Gravitationswellen auf die kosmische Inflation unmittelbar nach dem Urknall vor 14 Milliarden Jahren hindeuten. Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, käme das einem Donnerschlag in der Astronomie gleich. Damit wäre Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie ein weiteres Mal – dieses Mal durch die bis dato direkteste Messung von Gravitationswellen – untermauert und ein potenzieller Nobelpreis wäre den Forschenden so gut wie sicher.
Auch auf dctp.tv haben wir uns bereits mit dem Urknall sowie den sich daraus ergebenden Gravitationswellen beschäftigt. In ► Neuestes vom Urknall spricht Jean-Luc Lehners vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik über die kosmische Hintergrundstrahlung und in ► Die Raumzeit raschelt berichtet Prof. Dr. Karsten Danzmann vom selben Institut über das Zittern des Raumes durch die Gravitationswellen.

► Neuestes vom Urknall

urknall-gravitationswellenDie beobachtbare Expansion des Kosmos (nur die Leere zwischen den Galaxien dehnt sich aus, diese selbst werden durch ihre Gravitation zusammengehalten) und die Entstehung der Welt stellt den Astrophysikern und Kosmologen wichtige Fragen. Gibt es Universen vor dem Urknall? Wie kommt es zur „kosmischen Inflation“? Wird es ein Ende der Welt geben oder geht der Kosmos nur in andere Welten über? Es geht um den authentischen Fingerabdruck des Urknalls. Nach neuesten Hypothesen ist er kein Anfang, sondern ein „Durchgang“, der sich u.U. in 1000 Milliarden Jahren wiederholen kann. String-Theorie, Gravitationswellen und die kosmische Hintergrundstrahlung sind die Themen, mit denen sich die moderne Kosmologie befasst. Der neue Planck-Satellit trägt zur Vermessung der Hintergrundstrahlung und ihrer Unregelmäßigkeiten erstaunlich Neues bei.
Dr. Jean-Luc Lehners, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, berichtet.
Spannend und informativ.

► Die Raumzeit raschelt

raumzeit-gravitationswellenGravitationswellen lassen den Raum „zittern“. Dies lässt sich auf unserer Erde aber nur in minimalen Größenordnungen messen. Wenn z.B. ein Stern explodiert verändert sich auf einem der Inferometern im Max-Planck-Institut für Gravitationsforschung in Hannover der Messwert um ein Tausendstel eines Atomdurchmessers, und das für einige Tausendstel von Sekunden. Das Auffinden von Gravitationswellen entspricht also in den olympischen Disziplinen der Physik einem Marathon. Dennoch: Die Struktur der Raumzeit verändert sich, obwohl der Raum extrem steif ist.
Gravitationswellen entstehen dort, wo sich große Massen extrem schnell asymmetrisch bewegen: bei der Verschmelzung von Doppelsternen, bei der Kollision von Milchstraßen und bei der Entstehung der Welt. In kurzer Zeit wird die Wissenschaft in der Lage sein, die Gravitationswellen nachzuweisen, so wie sie Einstein vorausgesagt hat.
Prof. Dr. Karsten Danzmann, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover, berichtet.


Der Weltraum auf dctp.tv

Der Weltraum spielt seit jeher eine große Rolle bei dctp.tv. Daher möchten wir Ihnen, falls sie Gefallen an Fragen und Antworten rund um den Kosmos gefunden haben, unsere anderen Themenschleifen aus der Schwerelosigkeit empfehlen:

► Wunder unseres Sonnensystems (7 Filme)

wunder-sonnensystem
In DIE WUNDER UNSERES SONNENSYSTEMS geht es um die kosmische Heimat des Menschen: um die Sonne, die legendären Saturnringe, die schon Galilei und Kepler faszinierten, das Weltraumwetter, den Saturnmond Titan, den Vulkanplaneten Venus, die Frage nach dem extraterrestrischen Leben und andere Rätsel und Wunder im nahen Kosmos.
Eine Produktion der BBC in Zusammenarbeit mit dctp.tv.

► Kosmos (18 Filme)

kosmos
18 Filme über galaktischen Kannibalismus, seltenste Objekte am Sternenhimmel, Gravitationsfallen, extrasolare Planeten und warum man im Weltall keine Lesebrille braucht (mit Helge Schneider).

► Die Zukunft der Milchstraßen (12 Filme)

zukunft-milchstrasse
10 000 Geschwistersonnen sind gleichzeitig mit unserem Muttergestirn entstanden. In 250 Mio. Jahren umkreist unsere Sonne einmal das Zentrum der Milchstraße. In jeder der Milliarden Galaxien, die es außer unserer Milchstraße gibt, sind 4 000 intelligente Zivilisationen zu vermuten. Wir sind stärker mit dem Kosmos vernetzt, als wir meinen. Dass wir noch keine Außerirdischen getroffen haben, hängt mit den gigantischen Entfernungen zusammen.
 

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